Raaffkapelle Wachtberg-Holzem (10)

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Rundgang Sehenswertes - Kirchen/Klöster

Würde er noch leben, hätte Anton Raaff ,der Stifter der St. Nepomuk-Kapelle , in Wachtberg-Holzem, Sie mühelos mit einer Mozartarie begrüßen können. So hören Sie jetzt vom Wachtberger Kammer- und Jugendorchester gespielte Auszüge aus der Mozartoper „Idomeneo“, deren Titelpartie Raaff als erster gesungen hat.

Doch der grandiose Tenor ist seit über 200 Jahren tot, und so heißen wir Sie erst einmal an dem kleinen, weiß geputzten Gotteshaus kurz vor dem Ortsausgang in Richtung Berkum willkommen. Sie finden die Raaff-Kapelle – wie sie volkstümlich genannt wird – an dem gleichnamigen Platz. Das Gotteshaus ist ein schlichter, einschiffiger Bau mit einem hübschen, barocken Dachreiter. Schauen Sie – vor der Eingangstür stehend – ganz nach oben, dann erkennen Sie sogar einen schwebenden Heiligen Nepomuk, den Namenspatron der Kapelle. Eine Figur des Brückenheiligen finden Sie dann noch einmal in der Muschelnische über der Tür. Wer Latein kann, dem verrät das Chronogramm im Sturz des Portals zudem das Stiftungsjahr 1744.

Wenn Sie sich nun nach rechts wenden und ein paar Schritte zur westlichen Längsseite der Kapelle gehen, sehen Sie eine Bronzetafel zur Erinnerung an Anton Raaff. 1714 im benachbarten Gelsdorf geboren, kam er als Junge nach Holzem, wo er auch aufwuchs. Sein großes Gesangstalent wurde später vom Kölner Kurfürsten Clemens August gefördert. Der kunstsinnige Mäzen schickte Raaff zur Ausbildung nach Italien. Von dort aus startete der junge Tenor eine internationale Gesangskarriere mit Stationen u.a. in Wien, Madrid, Lissabon, Neapel und München. Er wurde zum väterlichen Freund und Förderer des Musikgenies Wolfgang Amadeus Mozart, das für Raaff die Titelpartie in der Oper „Idomeneo“ schrieb. Hoch betagt und vielfach bewundert starb Anton Raaff 1797 in München.

Seine Liebe zu seinem Heimatdorf Holzem und seinen dort lebenden Schwestern hielt ein Leben lang. Die Stiftung der Nepomuk-Kapelle ist Ausdruck seiner tiefen Frömmigkeit und wohl auch Dankbarkeit für sein Talent. Nach Absprache (Informationen erhalten Sie bei der Gemeindeverwaltung Wachtberg unter 0228 – 95440) können Sie auch das Innere der Anton-Raaff-Kapelle besuchen. Dort fällt Ihnen gleich der schöne, vergoldete Barockaltar aus der Entstehungszeit der Kapelle auf. Bemerkenswert ist der Vorsatz vor dem Altartisch mit einem heidnischen Motiv, der Darstellung von Amor und Psyche, der wohl aus einem Schloß stammt.

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