Erzbischöfliches St.-Joseph-Gymnasium - Mädchenbildung (14)

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Rundgang Sehenswertes - Bauwerke/Denkmäler

Bereits im 19. Jahrhundert gab es Versuche, auch in Rheinbach höhere Bildung für Mädchen zu etablieren. Auf private Initiative hin eröffnete 1886 an der Straße „Am Dreeser Tor“ eine Schule mit zwei Klassen, die sich „katholisches Mädchen-Pensionat und höhere Töchterschule“ nannte. Doch die Schülerzahl war niedrig und die staatliche Unterstützung blieb aus, so dass diese Schule bereits 1896 wieder geschlossen wurde. Nach der Jahrhundertwende startete Rheinbachs Bürgermeister Karl Commeßmann einen neuen Versuch, eine höhere Mädchenschule in Rheinbach zu errichten. Als Partner gewann er den Orden „Schwestern unserer Lieben Frau“ aus Mühlhausen bei Grefrath, der sich verpflichtete, diese Schule mit einem angeschlossenen Pensionat zu führen. Die Stadt stellte kostenlos ein Baugrundstück zur Verfügung und ließ die entsprechenden Gebäude an der heutigen Straße „Stadtpark“ errichten. Das Hauptgebäude wurde im neobarocken Stil erbaut und später vom Bonner Bildhauer Karl Menser ausgestaltet. Insbesondere die Schulkapelle zeugt heute noch von Mensers gestalterischen Fähigkeiten. Im April 1912 konnten die Neubauten bezogen werden und es begann die Erfolgsgeschichte der Schule. Stete Erweiterungen des Schulangebotes führten dazu, dass 1924 hier die ersten Schülerinnen die Abiturprüfung ablegen konnten.

(Luftbild des St-Joseph-Gymnasiums 1930er Jahre)

Im Zweiten Weltkrieg diente die Schule als Lazarett. Zweitweise war hier auch die 1. SS-Panzer-Division „SS Leibstandarte Adolf Hitler“ untergebracht. An diese Zeit erinnern noch zwei vorhandene Splittergräben an der der Straße „Stadtpark“.

(Schlafsaal für die Internatsschülerinnen um 1913)

Nach dem Zweiten Weltkrieg konnte der Schulbetrieb wieder aufgenommen werden.

In den 1990er Jahren ging die Zahl der Schwestern in Schuldienst und im Internat immer weiter zurück. 1997 musste der Betrieb des Internats, das einst die Voraussetzung für die Existenz des Lyzeums war, eingestellt werden. Zwei Jahre später übergaben die „Schwestern unserer Lieben Frau“ die Trägerschaft der Schule an das Erzbistum Köln. Während in der Oberstufe schon seit Jahrzehnten eine Kooperation mit dem Vinzenz-Pallotti-Kolleg bestand, werden seit Beginn des Schuljahres 2012/2013 auch Jungen als Grundschulabgänger aufgenommen. Der Unterricht erfolgt bi-edukativ, das heißt, dass in nach Geschlechtern getrennten Klassen unterrichtet wird.

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