Marienkapelle - Zivile Opfer des Zweiten Weltkrieges (9)

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Rundgang Sehenswertes - Kirchen/Klöster

Die Marienkapelle steht auf einem Trümmerhügel, der bei den Aufräumarbeiten nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden ist. Im Mai 1950 konnte die Kapelle, die der Wallfahrtskapelle "Zur dreimal wunderbaren Mutter" in Schönstatt bei Vallendar/Koblenz nachgebildet ist, eingeweiht werden. Schüler des Hermann-Josef-Kollegs, Pallottiner und viele Freiwillige waren an der Errichtung beteiligt.

(Die Marienkapelle in 1950er Jahren)

Die Auswirkungen des Zweiten Weltkrieges trafen insbesondere in den letzten Kriegsmonaten die Stadt Rheinbach mit aller Härte. Am 29. Januar 1945, dem sogenannten "Schwarzen Tag von Rheinbach", lagen nach einem 20-minütigen amerikanischen Fliegerangriff weite Teile der Stadt in Schutt und Asche. Rund 100 Zivilisten und mehr als 30 Soldaten, die zumeist in den Lazaretten im Kolleg und im Lyzeum lagen, kamen dabei ums Leben. Aber dies war nicht der einzige Bombenangriff, der Todesopfer forderte.

(Blick in die im Zweiten Weltkrieg zerstörte Junkergasse)

Zum Beispiel starben am 1. März 1945 weitere 50 Zivilpersonen, so dass die Stadt am Ende des Krieges insgesamt fast 200 Ziviltote zu beklagen hatte. Wichtige öffentliche Gebäude wurden bei den Angriffen zerstört, wie etwa die Volksschule, die Post, die Landwirtschaftsschule, die Kreissparkasse und die Pfarrkirche St. Martin. Bis zum Einmarsch der Amerikaner am 6. März 1945 – die Wehrmachtssoldaten hatten die Stadt bereits in Richtung Osten verlassen – war Rheinbach zu etwa 70 % zerstört, 83 Gebäude waren total, 209 schwer und 103 leicht beschädigt.

(Die zerstörte Pfarrkirche nach den ersten Aufräumarbeiten)

Pallottinerpater Franz-Josef Ludwig schuf im Jahre 2005 zum 60. Jahrestag des "Schwarzen Tags von Rheinbach" die neben der Kapelle auf einem Sockel aus Trümmersteinen stehende Pietá.

(Die im Zweiten Weltkrieg zerstörte Post lag gegenüber dem Wilhelmsplatz)

 

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