15. Vogtländischer Tourismustag
Freie Presse vom 16.10.2013
Interesse an virtuellen Stadtführern groß
QR-Codes aus Plauen vernetzen Tourismus in ganz Deutschland
Das Plauener IT-Unternehmen Denkende Portale macht derzeit deutschlandweit auf sich aufmerksam - mit kleinen Schildern und schwarzweißen Quadraten.
Plauen. Nicht nur im Vogtland finden sich seit diesem Sommer an zahlreichen Sehenswürdigkeiten neben klassischen Hinweistafeln die sogenannten QR-Codes - auch in Benediktbeuren in Oberbayern, Gerolstein in Nordrhein-Westfalen und vielen weiteren Orten Deutschlands hat das Plauener IT-Unternehmen Denkende Portale touristische Anlaufpunkte damit ausgestattet. „Rund 60 QR-Führer haben wir bereits ausgeliefert, weitere 60 sind derzeit in der Bearbeitung“, sagt Geschäftsführer Bernd Schilbach. QR steht dabei für „Quick Response“, für eine schnelle Antwort also.
Die beiden Geschäftsführer Robert Hossenfelder und Bernd Schilbach erarbeiten derzeit mit Mitarbeiterin Jacqueline Bensch (v. l.) zahlreiche QR-Führer für Kommunen in ganz Deutschland. foto: ellen liebnerUm die im Code hinterlegten Informationen nutzen zu können, brauchen Touristen und Einheimische ein internetfähiges Smartphone sowie ein Programm, welches die schwarz-weißen Quadrate erkennen kann. Per Handykamera wird der Code gescannt und leitet den Benutzer anschließend auf eine Internetseite über die entsprechende Sehenswürdigkeit weiter. Hier liegt die Besonderheit der Arbeit des Plauener Unternehmens - sie vernetzen alle von ihnen entwickelten QR-Führer auf einer Plattform. „Nur einzelne Internetseiten, haben wir gedacht, das kann es nicht sein. Da kam die Idee einer einzigen, auf der sich die einzelnen Städte einklinken können“, erklärt Schilbach. Seit August
ist diese online, Informationen wie etwa Öffnungszeiten und ausführliche Beschreibungen können die Kommunen selbst bearbeiten. „Die Besucher können sich durch die Vernetzung zudem direkt über weitere Orte mit QR-Führer in ihrer Umgebung informieren. Und das vor allem auch dann, wenn die Touristinfo geschlossen ist“, nennt Schilbach Vorteile der QR-Codes.
Mit diesen hat sich das von ihm und seinem Partner Robert Hossenfelder geführte Unternehmen ein zusätzliches Geschäftsfeld erschlossen. Gegründet haben die beiden Wirtschaftsinformatiker die Firma 2007, zunächst konzentrierten sie sich auf die Entwicklung von Informationsportalen für Kommunen und Landkreise. „Wir hatten die Idee der Selbstständigkeit schon lange im Kopf und haben dann einfach angefangen. Im ersten Jahr bestand die Arbeit nur aus zwei Dingen - Programmieren und Klinken putzen“, erinnert sich Bernd Schilbach. Mit der Gemeinde Heinsdorfergrund konnte der erste Kunde gewonnen werden, heute nutzen über 70 Kommunen in Deutschland die Software von Denkende Portale. Als einzige Firma in Sachsen sind die Plauener zudem dafür zertifziert, die Plattform Amt24 in die von ihnen entwickelten Internetseiten einzubauen. Diese hält etwa 6500 elektronische Formulare
bereit. Für die Kommunen, aber auch für Banken bietet das fünf Mitarbeiter zählende Unternehmen zusätzlich Lösungen für die Gremienkommunikation an. „In einem gesicherten Bereich ihrer Website können sie so schnell und unkompliziert Unterlagen austauschen“, sagt Schilbach.
Das Unternehmen Denkende Portale präsentiert seine QR-Führer heute auf dem Vogtländischen Tourismustag der IHK Regionalkammer Plauen. Bei der Veranstaltung von Kammer und Tourismusverband Vogtland steht das mobile Marketing im Fokus, neue Möglichkeiten der Einbindung des Internets in die Werbestrategien der Tourismusunternehmen in der Region sollen aufgezeigt
werden.
erschienen am 16.10.2013 ( von anika heber )