Arzdorf Elternhaus Heinrich Welsch (2)

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Rundgang Sehenswertes - Bauwerke/Denkmäler

(Karnevalslied „En dr Kaygass Numero Null“ einspielen….)

Wenn es so etwas wie Karnevalshymnen im Rheinland gibt, dann gehört dieses Lied gewiss dazu. Die Geschichten vom Lehrer Welsch sind in der fünften Jahreszeit in aller Munde. Nur wenige wissen allerdings, dass das kleine Wachtberger Örtchen Arzdorf auch etwas mit dem viel besungenen Lehrer Welsch zu tun hat.

Gleich am Ortseingang sehen Sie von Villip kommend auf der rechten Seite ein hübsches Fachwerkhaus liegen. Die Gefache sind weiß geputzt und die Balken in Rotbraun gestrichen. Am Haus ist eine kleine Plakette zur Erinnerung an seinen berühmten Bewohner angebracht. Im Revolutionsjahr 1848 wird hier als ältestes von fünf Kindern Heinrich Welsch in eine bäuerliche Familie geboren. Offenbar ist der kleine Heinrich wissbegierig und klug. Er geht in die Dorfschule, später auf eine weiterführende Schule in der Nachbarstadt. Schließlich wird er zum Lehrer ausgebildet und findet nach einigen Ausbildungsstationen seine Bestimmung als Pädagoge in Köln-Kalk.

In dem ärmlichen, industriell geprägten Stadtteil der Domstadt gründet er eine sogenannte Hilfsschule. Hier bekommen benachteiligte Kinder eine Chance auf Bildung und Erziehung. Heinrich Welsch unterrichtet die Kinder ganzheitlich, getragen von seiner christlichen Grundüberzeugung. Gemeinsam mit seiner Frau nimmt er sich ungewollt schwangerer Frauen und Mädchen an, zudem ist er Mitbegründer der Kalker Volksbibliothek. Als strenge, aber gütige Vaterfigur ist er bald über Kalk hinaus bekannt und beliebt. Schnell bildet sich sein legendärer Ruf – Heinrich Welsch wird zur Kultfigur.

Drei Jahre nach seinem Tod textet und komponiert das Kölner Gesangstrio „Die Laachduve“ 1938 ein Lied auf den Lehrer Welsch. In der Version einer anderen Gruppe wird es nach dem Zweiten Weltkrieg zum karnevalistischen Evergreen. Als reale Persönlichkeit steht hinter dem komischen Pauker im Lied der Heinrich Welsch aus Arzdorf. Neben dem Welschhaus sowie einigen anderen, schönen Fachwerkhöfen entlang der Hauptstraße lohnt sich in Arzdorf noch ein Blick auf die Antoniuskapelle. Sie liegt an der einzigen Kreuzung des Ortes und besitzt eine Reliquie des heiligen Einsiedlers in einer barocken Monstranz.

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