Burg Münchhausen (5)

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Rundgang Sehenswertes - Burgen/Schlösser

Herzlich Willkommen auf Burg Münchhausen! Natürlich gibt dieser Name Anlass für Spekulationen,  erinnert er doch an den berühmten Lügenbaron. Doch der hatte sein Zuhause im westfälischen Loccum und nicht in der ca. 1 km vom Ortsausgang Adendorfs gelegenen Wasserburg.

Schon Ende des 9. Jahrhunderts wird „munichhausen“ erwähnt. Der Name deutet auf die Mönche des Reichsklosters Prüm in der Eifel hin, dem Burg Münchhausen gehörte. Heute zeigen Hinweisschilder auf der Landstraße 123 den Weg zur Burg, die ein in der Region bekanntes Reitsportzentrum mit Restauration beherbergt. Auch die „Münchhausen“ befindet sich in Privatbesitz und wird unter Verzicht auf manch` praktische Lösung in ihrem jetzigen Zustand erhalten. Früher speisten die Wasser des nahe gelegenen Swistbaches die breiten Gräben des wehrhaften Sitzes. Für die strategisch gelegene Feste waren die Wassergräben wichtig, um Feinde von einem schnellen Übergriff abzuhalten.

Burg Münchhausen war im Mittelalter eine Schutz bietende Station am Krönungsweg zwischen Frankfurt und Aachen. Außerordentlich wehrhaft war auch der annähernd 20 m hohe Bergfried, der unmittelbar in der Nordwestecke an das Wohnhaus aus dem 18. Jahrhundert grenzt. Einen ebenerdigen Zugang gab es zu dem mächtigen, über 800 Jahre alten Turm nicht. Über Leitern, die schnell wieder eingezogen werden konnten, erreichte man das Obergeschoss. Als Baumaterial – zumindest im unteren Bereich – verwendete man übrigens Recyclingmaterial: man entnahm große Quader aus der nahe gelegenen römischen Wasserleitung, die über viele Jahrhunderte als Steinbruch benutzt wurde.

Auch der Torturm fußt auf diesem Baustoff. Offenbar enthielt der Turm im obersten Stock eine Kapelle, von der man sich an dieser Stelle göttlichen Schutz und die Abwehr von Feinden erhoffte. Und auch wenn in Burg Münchhausen kein Lügenbaron gewohnt hat, gibt es schöne Geschichten von ihr zu erzählen. Eine ging so: im Jahr 1259 hatte ein Kölner Patriziersohn auf Seiten der Kölner Bürger gegen die Reiter des Erzbischofs gekämpft.

Nach seiner Gefangennahme gelang ihm die Flucht in die rettende Burg Münchhausen. Dort wurde er vom Burgherrn freundlich aufgenommen und bewirtet. Als die erzbischöflichen Reiter das komplette Anwesen nach dem Flüchtling durchsuchten, mussten sie erfolglos wieder abziehen. Der trickreiche Burgherr Hermann von Münchhausen hatte den jungen Patrizier nämlich in der Käsekammer versteckt. Die wollten die Reiter allerdings auf keinen Fall durchsuchen, weil sie so bestialisch stank.

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