Kriegsgräberstätte - Erinnern an die Opfer des Zweiten Weltkrieges (11)

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Rundgang Sehenswertes - Bauwerke/Denkmäler

Am 13. Juni 1948 wurde die Kriegsgräberstätte Rheinbach als erste ihrer Art in der britischen Zone eingeweiht und in die Obhut der Stadt Rheinbach übergeben. 553 Kriegstote des Zweiten Weltkrieges ruhen auf diesem Friedhof.

Darunter sind 473 Soldaten, die zumeist in den beiden in Rheinbach eingerichteten Lazaretten ihren Verwundungen erlagen. Dazu zählen auch sogenannte Volksdeutsche, die von der SS direkt zum Dienst an der Waffe eingezogen wurden. Zu ihnen gehörte der 20-jährige Stefan Dorn, dessen Heimat Südungarn war, wo seine Vorfahren als Untertanen der Habsburgermonarchie gelebt hatten. Er starb am 06.01.1945 im Kriegslazarett (Grab 237).

(Die Kriegsgräberstätte in der Villeneuver Straße)

Als Deserteure wurden am 24.10.1941 die beiden Soldaten Hugo Heck (Grab 638) und Heinrich Bastians (Grab 649), beide 22 Jahre alt, im nahe gelegenen Steinbruch erschossen und später hier bestattet.

Auf der Kriegsgräberstätte befinden sich auch 44 Opfer aus der Zivilbevölkerung, die vor allem bei Bombenangriffen auf die Stadt Rheinbach ums Leben kamen. Während die aus Rheinbach stammenden Toten - darunter Vikar Thoedor Posch - fast alle auf dem Friedhof St. Martin beerdigt wurden, bestattete man die Nichtrheinbacher auf diesem Friedhof. So auch die fünfköpfige Familie Schröder aus Malmedy, die, aus der Eifel kommend, vor der nahenden Front in das vermeintlich sichere Rheinbach floh. Beim Bombenangriff am 13.02.1945 starben das Ehepaar Karl und Margaret Schröder sowie deren Kinder Madeleine (10 Jahre), Karl-Heinz (8 Jahre) und Wilfried (3 Jahre) (Gräber 411-414).

Auch die Rheinbacher Verlegerfamilie Chauvistré kam bei diesem Angriff ums Leben (Gräber 382-384).

Auf der Kriegsgräberstätte bekamen ebenfalls 36 Zwangsarbeiter, die in der Mehrzahl aus der ehemaligen Sowjetunion (u. a. Ukraine), aus Polen, Rumänien und Kroatien stammten, ihre letzte Ruhestätte. Viele kamen als Zivilisten bei Kriegshandlungen ums Leben.

Drei junge Ukrainer wurden dagegen wegen angeblichen Diebstahls zur Abschreckung vor den anderen Zwangsarbeitern im Stadtpark erhängt. Man verscharrte sie zunächst am Waldrand und bettete sie nach dem Ende des Krieges auf die Kriegsgräberstätte um; es sind Peter Spaak (Grab 622/Bild), Wladislaus Talzschaview (Grab 625) und Wladislaw Dedjarew (Grab 626).

(Wurde im Stadtpark mit zwei weiteren Ukrainern gehängt: Peter Spaak)

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