Wasser- und Elektrizitätswerk, Badeanstalt - Errungenschaften der Moderne (12)

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Rundgang Sehenswertes - Bauwerke/Denkmäler

Gegen Ende des 19. Jahrhunderts war man bestrebt, die Stadt für Touristen und Einheimische attraktiver zu machen, indem man die Lebensqualität verbesserte.

Zu diesem Zweck wurde das Wasser- und Elektrizitätswerk projektiert. Während bis dahin öffentliche und private Brunnen die Versorgung der Stadt mit Frischwasser sicherstellten, sollte nun eine direkte Wasserversorgung der Häuser über Leitungen eingerichtet werden. Das mühselige Wasserholen an den sechs städtischen Brunnen sollte überflüssig werden. Nachdem der Widerstand in der Bevölkerung gegen diese geplante Neuerung recht groß war – für das Wasser aus der Leitung musste der Bürger ja bezahlen –, setzte der Stadtrat letztendlich den Bau eines Wasserwerks durch. Bereits im ersten Jahr seines Bestehens waren 90 % der Rheinbacher Haushalte an das Wasserleitungsnetz angeschlossen.

(Das kombinierte Wasser- und Elektrizitätswerk um XXXX)

Kombiniert war dieses 1897 errichtete Werk mit einem städtischen Elektrizitätswerk, so dass nun nicht nur die ersten elektrischen Straßenlaternen aufgestellt wurden, sondern auch dem einzelnen Rheinbacher in seinem Haus per Glühbirne im wahrsten Sinne des Wortes ein Licht aufgehen konnte. Im Jahre 1900 waren 800 Glüh- und 4 Bogenlampen sowie Elektromotoren mit einer Gesamtleistung von 36 PS am städtischen Stromnetz angeschlossen. Mit der Zeit war aber die Leistung dieses mit Kohle betriebenen E-werks nicht mehr ausreichend, so dass die Stromversorgung 1934 vom Elektrizitätswerk Berggeist in Brühl übernommen wurde. Das städtische Stromnetz verkaufte man ebenfalls an den neuen Betreiber, so dass man mit dem Erlös eine Kanalisation angelegen konnte. Das Wasserwerk war dagegen bis 1949 in Betrieb.

(Das Waldschwimmbad Ende der 1920er Jahre)

Wehmütige Erinnerung ruft bei den "alten" Rheinbachern immer noch das Waldschwimmbad hervor. 1927 errichteten Bauunternehmer Theodor Haybach und Architekt Joseph Eschweiler mit kräftiger Unterstützung der Rheinbacher Handwerker die städtische Badeanstalt. Zunächst war nur ein Staubecken für den Gräbbach geplant. Die Absicht, Arbeitslose sinnvoll zu beschäftigen, ermöglichte dann die Anlage eines 112 m langen, zwischen 10 und 16 m breiten und bis zu 3,50 tiefen Beckens. 36 Umkleidezellen für Erwachsene und eine Halle für die Jugend sowie ein Verkaufs- und ein Lagerraum für den Bademeister wurden ebenfalls errichtet. Nach 55 Jahren wurde mit der Saison 1982 hier der Badebetrieb eingestellt, da im folgenden Jahr der Freibadebereich am Freizeitpark eröffnet werden konnte. Heute dienen die später erneuerten Gebäude als Clubheim für den Rheinbacher Turnverein. Das einstige Becken ist jetzt ein Biotop.

(Das Waldschwimmbad kurz nach der Eröffnung)

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