Ehemaliges Städtisches Gymnasium - Rheinbach als Schulstadt (8)

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Rundgang Sehenswertes - Bauwerke/Denkmäler

Bis Mitte des 19. Jahrhunderts hatte Rheinbach nur eine Volksschule. Seit 1833 stand sich das Schulgebäude an der Ecke Grabenstraße/Vor dem Voigtstor, dort wo sich heute das Hotel "Am Voigtstor" und ein Elektromarkt befinden. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Schule so stark beschädigt, dass der westliche Teil nicht mehr aufgebaut wurde. Den östlichen Teil des Gebäudes riss man später ab.​

(Die alte Rheinbacher Volksschule, heute: Neubau Elektromarkt und Hotel)

Die im 19. Jahrhundert immer größer werdende Beamtenschaft in der Kreisstadt forderte eine bessere Schulausbildung für ihre Söhne. Und diese sollte vor Ort geschehen, denn wer konnte es sich damals schon leisten, sein Kind auswärts auf einem teuren Internat unterzubringen. So errichtete man 1852 eine städtische höhere Lehranstalt. 1856 wurde hierfür ein zweistöckiges Gebäude erbaut, das sich noch heute rechts vom späteren Hauptgebäude befindet. In den folgenden Jahren besuchten etwa 50 Schüler im Jahr diese Einrichtung. Doch der Ehrgeiz der Rheinbacher Bürger war mit der Gründung der Schule geweckt und man wünschte sich, diese zu einem Progymnasium, später sogar zu einem Vollgymnasium auszubauen. Doch das Problem war die niedrige Schülerzahl. Mehr als 50 bis 60 Schüler waren aus Rheinbach und Umgebung nicht zu rekrutieren. Deshalb wurde 1882 ein Schülerheim errichtet, das der Schule in den nächsten Jahren jährlich rund 30 – 35 zusätzliche Schüler brachte. 1887 wurde aus dem Heim ein Erzbischöfliches Konvikt. In den Folgejahren entstand der Gebäudekomplex, der sich links vom Gymnasium, jenseits der heutigen Pallottistraße befindet. Mit dem Konvikt war die Grundlage für den Ausbau der Schule zu einem Vollgymnasium geschaffen. 1910 konnte der Gymnasialneubau eingeweiht werden.

(Der 1856 errichtete Altbau des Gymnasiums auf einer alten Postkarte)

Bis 1966 diente das Gebäude der Unterrichtung der Gymnasialschüler, die dann eine neue Heimat zunächst an der Villeneuver Straße, letztendlich an der Königsberger Straße fanden. Nach einem Intermezzo als Realschule wurde das Gebäude von 1976 bis 2002 als Modehaus genutzt.

(Das Erzbischöfliche Konvikt um 1900)

Das Konvikt wurde 1935 von den Pallottinern übernommen. Nach dem Zweiten Weltkrieg bauten sie hier ein zweites Jungengymnasium in der Glasstadt auf. Aufgrund der hohen Geburtenrate und dem Bestreben, immer mehr Kindern eine Gymnasialausbildung zu ermöglichen, standen in den folgenden Jahrzehnten das "Städtische" und das "Pallotti" in einem fruchtbaren Wettbewerb miteinander. Doch der Schülerrückgang nach der Jahrtausendwende machte klar: In Rheinbach gibt es ein Überangebot an Gymnasien. Bereits 2009 wurde das zum Vinzenz-Pallotti-Kolleg gehörende Internat aufgegeben, das Pallotti-Kolleg selbst wird Ende Juli 2016 geschlossen.

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