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Deutschordenschloss (6)

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Rundgang Sehenswertes - Burgen/Schlösser

Die Niederlassung des Deutschen Ordens in Dinkelsbühl ist eine ausgedehnte Vierflügelanlage, die den nach dem Gebäude benannten „Deutschhofberg“ im Südwesten der Stadt dominiert. Bereits 1317 wird ein Vogt des Deutschordens erwähnt.

Um 1387 besaß der Orden ein Haus in der Rothenburger Vorstadt, das wohl dem Platzbedarf des Heilig-Geist-Spitals weichen musste. 1390 erwarb der Landkomtur der Ballei Franken, Friedrich von Egloffstein, den Baugrund an der heutigen Stelle und trat das alte Haus an die Stadt ab.

Aus den ursprünglich zur Komturei Mergentheim gehörigen Ordensbesitzungen in und bei Dinkelsbühl wurde später ein Obervogteiamt, das dem Landkomtur der Ballei Franken unterstand. Der Orden hatte Besitzungen u. a. in Weidelbach, auch der Ortsname „Tempelhof“ im benachbarten Baden-Württemberg verweist auf Ordensgut. Nach der Säkularistion fiel das Gebäude an den Bayerischen Staat.

Baubeginn für das bestehende Gebäude war unter Landkomtur Philipp Benedikt Forstmeister von Gelnhausen, der 1709 den „Teutschhof“, der ruinös und baufällig geworden war, völlig abtragen und nach Plänen des fürstlich-oettingischen Baurates W. H. Beringer neu bauen ließ. Damals entstand der Nordflügel.

Von 1761 - 1764 vollendete der Ellinger Ordensbaumeister Matthias Binder unter Beibehaltung des Beringerschen Flügels den Bau, worauf die Jahreszahl MDCCLXIV über der unteren Steinkartusche verweist. Das große Deutschmeisterwappen an der Hauptfront schuf der Ellinger Bildhauer Leonhard Meyer.

Im Zuge der Baumaßnahmen entstand auch die neue Kapelle im Nordflügel, in der noch der Altar und die Stukkierung aus der Erbauungszeit erhalten sind. Sie ist eines der wenigen, doch sehr qualitätvollen Beispiele fränkischen Rokokos in Dinkelsbühl.

Nur wenige Schritte entfernt in der Klostergasse befindet sich das Geburtshaus des Theologen und Jugendschriftstellers Christoph von Schmid. Der Vater war Beamter des Deutschen Ordens und hatte hier sein Amtszimmer, wie Schmid in seinen Erinnerungen schreibt.

Christoph von Schmid gilt mit seinen Werken wie „Rosa von Tannenburg“ oder „Ostereier“ als Begründer der pädagogischen Erbauungsliteratur. Zeitgenossen nannten ihn halb scherzhaft auch einen „allmächtigen Thränenpresser.“ Zu seinen Werken gehören auch zahlreiche Liedtexte, darunter das wohl bekannteste „Ihr Kinderlein kommet“.

Vertont von Johann Peter Abraham Schulz und in Gütersloh in einem populären Liederheftchen veröffentlich, trat es im Gepäck zahlreicher Auswanderer den Weg um die ganze Welt an.

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